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Diabetes mellitus Typ 2: Symptome, Behandlung, Prognose

Diabetes mellitus fasst eine Gruppe an Stoffwechselerkrankungen zusammen, die alle mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) einhergehen. Mit etwa 6,6 Millionen Betroffenen in Deutschland ist der Diabetes mellitus Typ 2 der Hauptvertreter dieser Gruppe. Tendenz in den vergangenen Jahren steigend.

Was ist ein Diabetes mellitus Typ 2?

Der Typ-2-Diabetes ist eine multifaktorielle Erkrankung. Das bedeutet, dass sich die Krankheitsentstehung nicht anhand einer einzelnen Ursache erklären lässt. Vielmehr müssen viele Faktoren auf noch unbekannte Art und Weise zusammenwirken, um einen Diabetes hervorzurufen. Neben Umwelteinflüssen und Lifestyle-Faktoren scheint auch die Genetik einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung zu haben.

Unterschiede zum Diabetes Typ 1

Anders als beim Typ-1-Diabetes liegt beim Typ-2-Diabetes (dem sogenannten Alters-Diabetes) kein absoluter Insulinmangel vor: Die Bauchspeicheldrüse produziert lange Zeit weiterhin Insulin und gibt dieses ins Blut ab. Allerdings sprechen die Körperzellen nicht mehr auf das Hormon an, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt. Der Typ-1-Diabetes ist dagegen eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Zerstörung der Insulin-bildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse bedingt ist. Das führt zum absoluten Insulin-Mangel.

Dementsprechend unterscheidet sich auch die Behandlung des Typ-2-Diabetes von der des Typ-1. Während beim Typ 1 als einzige Therapiemethode der Einsatz von Insulin in Frage kommt, haben beim Typ 2 Bewegung, Ernährung und der Abbau von Übergewicht einen weitaus größeren Stellenwert und sind für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich.

Ursachen des Diabetes Typ 2

Gene und Lifestyle

Bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 wirken viele Ursachen zusammen. Einerseits besteht eine genetische Veranlagung, die Krankheit zu entwickeln. Diese ist erblich bedingt und kann nicht beeinflusst werden: Wer Eltern oder Geschwister hat, die an einem Typ-2-Diabetes erkrankt sind, trägt ein etwa 60%iges Risiko, ebenfalls zu erkranken. Zum andern werden sogenannte „Lifestyle-Faktoren“ für die Entstehung des Typ-2-Diabetes verantwortlich gemacht. Besonders Übergewicht und Bewegungsmangel können längerfristig zu einer Insulinresistenz führen und damit der Krankheitsentstehung Vorschub leisten.

Insulin und Glukagon

Beim gesunden Menschen wird der Blutzuckerspiegel über zwei Hormone reguliert, die beide von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hergestellt werden: Insulin wird in den beta-Zellen des Pankreas produziert und sorgt dafür, dass der Blutzucker nach einer Mahlzeit nicht zu sehr ansteigt. Dies tut es, indem es die Aufnahme von Zucker aus dem Blutgefäßsystem in die Körperzellen fördert. Glukagon ist der Gegenspieler des Insulins. Es wird in den alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse hergestellt und ist dafür verantwortlich, dass der Blutzuckerspiegel auch dann nicht unter einen bestimmten Wert abfällt, wenn dem Körper eine Weile keine Nahrung zugeführt wurde. Zellen reagieren nicht mehr adäquat auf Insulin.

Insulinresistenz: Der Körper stumpft ab

Eine Insulinresistenz, wie sie beim Diabetes mellitus Typ-2 regelhaft vorkommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass zwar noch genügend Insulin hergestellt wird, die Körperzellen jedoch nicht mehr adäquat darauf reagieren. In Folge wird der überschüssige Zucker nicht aus dem Blut aufgenommen und der Blutzuckerspiegel steigt an. Besonders Übergewicht bzw. bestimmte Hormone, die vom Fettgewebe ins Blut abgegeben werden, fördern die Entstehung der Insulinresistenz. Weiterhin wird Bewegungsmangel als eine wesentliche Ursache für die Erkrankung angesehen.

Als Reaktion auf die steigenden Blutzuckerspiegel produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin und gibt das Hormon, trotz mangelnder Wirkung, ins Blut ab. So steigt der Insulinspiegel im Blut zu Beginn der Erkrankung sogar noch an (Hyperinsulinämie). Ein Teufelskreis entsteht, der in einer Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse und immer weiter ansteigenden Blutzuckerwerten mündet.

Symptome des Diabetes Typ 2

Am Anfang oft keine Beschwerden

Da sich der Körper an langsam steigende Blutzuckerspiegel gut gewöhnen kann, verursacht der Typ-2-Diabetes lange keine Beschwerden. Genau das macht ihn aber so gefährlich: Denn wenn die Erkrankung festgestellt wird, sind häufig schon Folgeschäden an anderen Organen entstanden. Aus diesem Grund ist es wichtig, besonders bei familiärer Vorbelastung und dem Vorliegen von Risikofaktoren, die Blutzuckerwerte ab dem 35 Lebensjahr im zweijährlich durchgeführten Check-up untersuchen zu lassen.

Symptome der Erkrankung treten auf, wenn der Blutzuckerwert über ein bestimmtes Level ansteigt. Der Körper versucht dann, den Zucker über den Urin auszuscheiden. Da Zucker viel Wasser bindet, geht dem Körper wichtige Flüssigkeit verloren. Typische Beschwerden sind dann:

  • häufiges Wasserlassen
  • großer Durst
  • allgemeine Schwäche
  • trockene Haut

In vielen Fällen macht sich der Diabetes aber auch durch ganz andere, wesentlich unspezifischere Beschwerden bemerkbar. Dazu zählen:

  • Leistungsverminderung
  • Verschlechterung der Sehfähigkeit
  • Wundheilungsstörungen
  • häufige Infektionen

Schlechte Durchblutung und verstärkte Infektanfälligkeit

Langanhaltend erhöhte Blutzuckerspiegel schädigen vor allem die kleinen Gefäße, was die Durchblutungssituation besonders an den Extremitäten verschlechtert und zu nicht heilenden Wunden führen kann. Ähnlich verhält es sich mit Infektionskrankheiten: Der Diabetes schwächt das Immunsystem und schafft ein Milieu, in dem sich Erreger gut vermehren können. Dadurch treten häufiger Erkältungskrankheiten und Grippe, aber auch Blasenentzündungen sowie Vaginal- oder Fußpilze auf.

Diagnose des Diabetes Typ 2

Die Diagnose eines Typ-2-Diabetes mellitus wird in der Regel anhand anhaltend erhöhter Blutzuckerwerte durch einen Arzt gestellt. Für einen Diabetes sprechen:

  • ein Gelegenheitsblutzucker von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) und mehr zu einem beliebigen Zeitpunkt am Tag;
  • ein Nüchternglukosewert (8 Stunden seit der letzten Mahlzeit) von 126 mg/dl (7,0 mmol/l) und mehr;
  • ein erhöhter HbA1c-Wert (Langzeitblutzuckerwert) von 6,5% (48 mmol/mol) und mehr

Das Ergebnis kann am Folgetag durch eine weitere Blutzuckermessung bestätigt werden. Normalerweise liegt der Nüchternblutzuckerwert bei 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Die Diagnose Diabetes kann ab Werten von 126 mg/dl (7,0 mmol/ l) gestellt werden. Alles, was zwischen diesen beiden Grenzen liegt, muss kontrolliert werden. Es ist möglich, dass bereits ein Prädiabetes, eine Art Vorstufe, vorliegt, aus dem sich innerhalb der nächsten Monate bis Jahre ein behandlungspflichtiger Diabetes entwickelt.

Oraler Glukosetoleranztest

Anders als beim Typ-1-Diabetes kommt bei der Diagnosestellung des Typ-2-Diabetes vielfach auch der orale Glukosetoleranztest (oGTT) zum Einsatz. Der Test wird besonders dann verwendet, wenn der Verdacht eines Diabetes aufgrund grenzwertiger Nüchtern- oder Gelegenheitsblutzucker im Raum steht. Aber auch bei familiärer Vorbelastung oder beim Vorliegen von Risikofaktoren wie starkes Übergewicht wird der Test eingesetzt.

Üblicherweise müssen Sie bei der Durchführung des oGTT 250 ml Wasser, in dem 75 g Glukose gelöst sind, auf nüchternen Magen trinken. Vor dem Trinken der Glukoselösung sowie eine und zwei Stunden danach nimmt der Arzt Ihnen Blut ab und bestimmt den Blutglukosespiegel aus dem Plasma. Der Test ist sowohl positiv, wenn der Nüchternwert über 126 mg/dl (7,0 mmol/l) liegt, als auch, wenn der nach zwei Stunden gemessene Wert über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) angestiegen ist.

Weitere Untersuchungen

Wird ein Diabetes bzw. ein erhöhter Blutzuckerwert festgestellt, ist die zusätzliche Untersuchung des Urins mittels Teststreifen (Urinstix) sinnvoll. Urinstix können Glukose im Harn direkt nachweisen und geben Aufschluss darüber, ob der Körper dem erhöhten Blutzuckerspiegel bereits durch Ausscheidung von Zuckers über den Harn zu kompensieren versucht.

Der alleinige Nachweis von Zucker im Urin reicht jedoch nicht aus, um die Diagnose eines Diabetes-Typ-2 stellen zu können. Denn auch viele andere Erkrankungen können über eine Schädigung der Niere zu erhöhten Harnglukosekonzentrationen führen. Der Teststreifen kann aber auch Albumin im Urin nachweisen, das, im Zusammenhang mit der Diagnose Diabetes mellitus, auf den Beginn einer diabetischen Nephropathie (ein Nierenschaden, der durch abhaltend hohe Blutzuckerspiegel verursacht wurde) hindeutet.

Therapie des Diabetes Typ 2

Zu einer erfolgreichen Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 können Sie eine ganze Menge selbst beitragen. Denn mitunter liegt der Erkrankung eine ungesunde Lebensweise zugrunde, bestehend aus wenig Bewegung, ungesunder Ernährung und Übergewicht. Diesen Dingen gilt es zunächst entgegenzuwirken, um den gestörten Zuckerstoffwechsel zu normalisieren. Lassen sich diese Maßnahmen nicht umsetzen oder schreitet der Diabetes trotz Änderung des Lebensstils weiter fort, können ein oder mehrere Medikamente eingesetzt werden, um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Therapieziele

Je nachdem, wie weit der Diabetes fortgeschritten und wie groß Ihre Motivation ist, selbst etwas für Ihre Gesundheit zu tun, werden die Therapieziele individuell mit einem Arzt festgelegt. Eine erfolgreiche Behandlung zielt nicht nur auf ideal eingestellte Blutzuckerwerte ab, sondern strebt auch die Verhinderung von Folgeerkrankungen wie beispielsweise Gefäß- und Nervenschäden an.

Diabetes-Spätfolgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall können nur durch eine umfassende Therapie verhindert werden. Aus diesem Grund müssen neben den Blutzuckerwerten noch eine Reihe weiterer Blutwerte in regelmäßigen Abständen kontrolliert und eingestellt werden. Einige dieser Werte lassen sich dabei aber sehr gut durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Ein Punkt, den Sie sich immer vor Augen führen sollten.

Mögliche Therapieziele bei einem Typ-2-Diabetes sind:

  • Abbau von Übergewicht durch körperliche Betätigung und ausgewogene Ernährung
  • Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum
  • Langzeitblutzuckerwert (HbA1c < 7%)
  • Nüchtern-Blutzucker: 80-110 mg/dl (4,5-6,1 mmol/l)
  • Blutdruck: <130/80mmHg
  • LDL-Cholesterin: <100 mg/dl (2,6 mmol/l)
  • HDL-Cholesterin: >45 mg/dl (>1,2 mmol/l)
  • Triglyceride: <150 mg/dl (<1,7 mmol/l)

Stufenschema der Typ-2-Diabetes Therapie

Die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 erfolgt nach einem Stufenschema, bestehend aus vier Stufen. Ziel jeder Stufe ist es, den Blutzucker binnen 3-6 Monaten zu normalisieren bzw. nach vereinbarten Zielen zu senken. Wird das jeweilige Ziel nicht erreicht, erfolgt die Behandlung fortan nach der nächsthöhergelegenen Stufe.

Stufe 1:

Die sogenannte Basistherapie des Typ-2-Diabetes sieht keine Medikamente vor. In dieser Stufe geht es darum, den bisherigen Lebensstil zu verändern und auf eine gesündere Lebensweise hinzuarbeiten. Hierzu zählen vor allen Dingen:

  • körperliche Bewegung
  • ausgewogene, mediterrane Ernährung
  • Abbau von Übergewicht
  • Rauchverzicht
  • vernünftiger Umgang mit Alkohol

Werden die mit dem Arzt vereinbarten Therapieziele innerhalb eines halben Jahres erreicht, erübrigen sich alle weiteren Stufen des Schemas. Der Diabetes muss weiterhin überwacht werden, die Einnahme eines Medikamentes ist jedoch erst einmal nicht erforderlich.

Stufe 2:

Reichen die Basismaßnamen der ersten Therapiestufe nicht aus, wird nach 3-6 Monaten zusätzlich zu der Lebensstilveränderung ein Medikament verordnet. In der Regel wird hierbei Metformin gewählt, da es besonders bei Übergewicht gute Wirkung auf Stoffwechsel und Blutzucker zeigt (mehr zu diesem Wirkstoff weiter unten). Alternativ können aber auch andere Wirkstoffe wie beispielsweise Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Inhibitoren oder alpha-Glukosidasehemmer eingesetzt werden, die wie Metformin als Tablette eingenommen werden können. Ebenso ist der Beginn mit Insulin, das gespritzt werden muss, denkbar.

Stufe 3:

Ist der Blutzuckerspiegel nach weiteren 3-6 Monaten nicht ausreichend abgesunken, erfolgt die Behandlung nach Vorgaben der dritten Stufe. Diese sieht die zusätzliche Gabe eines zweiten Medikamentes, zusätzlich den Therapiemaßnahmen der Stufe 2 vor. Die Wirkung des zweiten Medikamentes soll sich optimalerweise auf die des ersten addieren und so für eine erfolgreiche Blutzuckereinstellung sorgen. In den meisten Fällen werden auf dieser Stufe zwei orale Antidiabetika eingesetzt. Alternativ kann jedoch auch eine Monotherapie mit Insulin begonnen werden.

Stufe 4:

Auf der letzten Stufe zur Behandlung des Typ-2-Diabetes wird immer mit einer Insulintherapie begonnen. Hierbei stehen verschiedene Schemata zur Verabreichung des Medikamentes zur Verfügung.

Denkbar wäre auch eine Kombination aus drei oralen Antidiabetika, also drei verschiedenen Tabletten. Allerdings gibt es für diese Behandlungsvariante bisher noch keine Studien, die einen Erfolg sicher belegen. Ein weiterer Nachteil ist, dass mindestens drei Tabletten alleine zur Diabetes-Einstellung geschluckt werden müssten.

Basistherapie

Die Basistherapie ist das wichtigste Element der Behandlung des Typ-2-Diabetes. Sie ist Teil jeder Therapiestufe und ist in der Lage, den Blutzucker effektiv zu senken – wenn sie denn konsequent eingesetzt wird.

Um einen gesünderen Lebensstil zu erlernen, ist eine Diabetes-Schulung essentiell. Hierbei erfahren Sie, wie Sie durch gesunde Ernährung und Bewegung selbst Einfluss auf Ihre Erkrankung nehmen können.

Elementar: Bewegung

Sport ist dabei ein wichtiger Baustein: Zum einen fördert er die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber dem noch produzierten Insulin. Dadurch kann der Zucker im Blut besser in die Zellen transportiert werden und der Blutzuckerspiegel absinken. Und zum anderen führt Sport zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion, reguliert das Hungergefühl und kurbelt den Stoffwechsel an.

Bewegung muss dabei nicht immer nur auf dem Sportplatz stattfinden. Viel mehr geht es darum, sie auch in den Alltag einzubauen. Treppensteigen, anstatt den Fahrstuhl zu benutzen, oder das Auto zugunsten des Fahrrades stehenzulassen, sind die ersten Maßnahmen, die bewusst getroffen werden sollten, um körperlich aktiv zu bleiben. Im besten Fall sollten Sie 10.000 Schritte (entspricht etwa einer halben Stunde) an mindestens fünf Tagen die Woche zurücklegen. Was auf den ersten Blick nach viel klingt, wird bald zur Routine werden. Ernährungsumstellung: gar nicht so dramatisch

Die richtige Ernährung

Die zweite Säule der Basistherapie ist die Ernährung. Im Prinzip gelten hierbei dieselben Empfehlungen wie für Menschen ohne Diabetes. So betont die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „die ideale Ernährung eines Diabetikers unterscheidet sich nicht von den Ernährungsempfehlungen der Allgemeinbevölkerung“. Damit ist gemeint, dass Diabetiker nicht auf Diabetiker-Lebensmittel zurückgreifen oder gänzlich auf Zucker verzichten müssen. Dennoch sollten Sie auf eine ausgewogene, zuckerarme Ernährung achten. Eine ausgewogene Kost umfasst dabei etwa 55% Kohlenhydrate, 15% Eiweiße und 30% Fette bei einem durchschnittlichen Kalorienbedarf von etwa 25 kcal pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.

Dabei muss beachtet werden, dass bestimmte Kohlenhydrate den Blutzucker stärker steigen lassen, als andere. So führen beispielsweise vollkorn- und ballaststoffreiche Kohlenhydrate zu einem weniger starken Zuckeranstieg als reine Weißmehlprodukte. Welche Lebensmittel für Sie am besten geeignet sind, erlernen Sie am besten in einer umfassenden Diabetes-Schulung, die von vielen Fachärzten und anderen Institutionen angeboten wird

Orale Antidiabetika (Diabetes-Tabletten)

Lassen sich die Blutzuckerwerte trotz Umstellung der Lebensgewohnheiten durch die Basistherapie nicht ausreichend einstellen, werden orale Antidiabetika eingesetzt. Das sind Diabetesmedikamente, die - anders als Insulin - als Tablette eingenommen werden können und nicht gespritzt werden müssen.

Biguanide (Metformin)

Metformin ist derzeit der einzige Vertreter der Biguanide und Mittel der ersten Wahl zur Behandlung des Typ-2-Diabetes. Metformin wirkt an vielen Stellen auf den Blutzuckerstoffwechsel:

  • Es verringert die Zuckeraufnahme aus dem Darm.
  • Es verbessert die Zuckeraufnahme aus dem Blut und die Zuckerverwertung in den Körperzellen.
  • Es hindert den Körper daran, Zucker selbst herzustellen und in das Blut abzugeben (Glukoneogenese).
  • Es verringert Hunger und Appetit, was sich besonders bei Übergewicht als sehr wirkungsvoll herausgestellt hat.

Metformin kann teilweise aber auch starke Nebenwirkungen auslösen: So können Übelkeit und Brechreiz die Lebensqualität stark einschränken. Da es auch einige, wenn auch seltene, gefährliche Nebenwirkungen gibt, muss unter Metformin-Einnahme immer regelmäßig die Nierenfunktion überprüft werden. Der Grund: Ist diese eingeschränkt, kann das Medikament nicht oder nur unvollständig aus dem Körper ausgeschieden werden, was das Auftreten von Nebenwirkungen wahrscheinlicher macht.

Sulfonylharnstoffe: Glibenclamid, Glimepirid & Co

Sulfonylharnstoffe wie Glibenclamid oder Glimepirid werden eingesetzt, wenn Metformin nicht verwendet werden kann oder keine ausreichende Wirkung erzielt. Medikamente dieser Wirkstoffklasse führen zu einer gesteigerten Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse, die zu Beginn der Diabetes-Erkrankung noch ausreichende Mengen des Hormons herstellt. Im Laufe der Erkrankung versiegt diese Funktion jedoch und die Sulfonylharnstoffe verlieren ihre Wirkung.

Sulfonylharnstoffe vermögen den Blutzucker zwar effektiv zu senken. Es kann unter der Behandlung jedoch auch zu einer Gewichtszunahme kommen. Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.

Sollten Sie Sulfonylharnstoffe erhalten, müssen Sie auf eine regelmäßige Nahrungszufuhr achten. Denn Insulin wird durch die Medikamenteneinnahme ausgeschüttet, ungeachtet ob der Blutzuckerspiegel aktuell zu hoch ist oder nicht. Dies kann bei nicht ausreichender Nahrungszufuhr, nach sportlichen Aktivitäten sowie während Stress oder Infektionen zu gefährliche Unterzuckerungen (Hypoglykämien) führen. Besteht eine Nierenschwäche, dürfen Sulfonylharnstoffe nicht eingesetzt werden, da die Gefahr der Unterzuckerung dann noch größer ist.

Glinide: Nateglinid und Repaglinid

Auf ähnliche Art und Weise wie die Sulfonylharnstoffe wirken die Sulfonylharnstoff-Analoga Nateglinid und Repaglinid. Auch sie steigern die Insulinproduktion in den beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse und führen so zu einer nahrungsunabhängigen Blutzuckerregulation. Der Blutzuckerspiegel wird durch Glinide zwar weniger stark gesenkt als bei Sulfonylharnstoffen, allerdings setzt ihre Wirkung sehr schnell ein, was eine Einnahme unmittelbar vor dem Essen nötig macht. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, da die Dosierung optimal an die Nahrungsportion angepasst werden kann. Wie bei den Sulfonylharnstoffen auch können als Nebenwirkungen Unterzuckerung, Magen-Darm-Beschwerden und eine leichte Gewichtszunahme auftreten.

Alpha-Glukosidase-Hemmer: Arcabose und Miglitol

Die Alpha-Glukosidase ist ein Enzym, das im Darm den Abbau von Stärke und Saccharose zu einzelnen Zuckermolekülen katalysiert, damit diese über die Darmwand ins Blut aufgenommen werden können. Alpha-Glukosidase-Hemmer wie Arcabose und Miglitol verhindern diesen Mechanismus, sodass die Zuckermoleküle nicht bzw. nur unvollständig in ihre Einzelteile zerlegt werden und so die Darmwand nicht passieren können. Folglich werden Sie mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein wesentlicher Vorteil dieser Medikamentenklasse ist, dass sie den Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten vermindern, ohne Unterzuckerungen zu verursachen. Allerdings treten durch die Zuckermoleküle im Darm vielfach Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall auf, was die Beliebtheit der Alpha-Glukosidase-Hemmer deutlich schmälert.

Inkretine: Exenatide, Liraglutide, Sitagliptin, Vildagliptin

Zu der Gruppe der Inkretine zählen zwei Wirkstoffklassen, die den Blutzuckerspiegel über einen ähnlichen Mechanismus zu senken vermögen:

  • GLP-1-Rezeptor-Agonisten – auch Inkretin-Mimetika genannt
  • DPP-4-Inhibitoren – auch Gliptine genannt

Der Grundgedanke dieser Medikamentengruppe ist folgender: Beim gesunden Menschen sind Inkretine Hormone, die bei Nahrungsaufnahme im Darm freigesetzt werden und über das Blut zur Bauchspeicheldrüse transportiert werden. Dort sorgen sie für eine glukoseabhängige Insulinfreisetzung aus dem Pankreas, indem sie an den sogenannten GLP-1-Rezeptoren binden. Haben die Inkretine ihren Wirkungsort erreicht, den Rezeptor aktiviert und darüber die Freisetzung von Insulin gefördert, werden sie durch die Dipeptidyl-Pepdidase-4 (DPP-4) abgebaut und verlieren so ihre Wirksamkeit.

Zwei Wege zum gleichen Ziel

GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Exenatide und Liraglutide sind von ihren chemischen Eigenschaften so entwickelt, dass sie den physiologischen Mechanismus der Hormone nachahmen, indem sie an die GLP-1-Rezeptoren binden und diese aktivieren.

Gliptine (Sitagliptin, Vildagliptin) hingegen hemmen das Enzym DPP-4, das für den Abbau der Inkretine verantwortlich ist und verhindern so den Wirkverlust des Hormons. Beide Wirkstoffe führen also letztendlich dazu, dass der GLP-1-Rezeptor länger aktiviert bleibt und Insulin verstärkt ins Blut freigesetzt wird.

Sowohl Inkretin-Mimetika als auch Gliptine werden in der Regel in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie beispielsweise Metformin eingesetzt, wenn sich der Blutzuckerspiegel durch eine Monotherapie mit Metformin nicht ausreichend senken lässt. Beide Wirkstoffe können als Nebenwirkung Magen-Darm-Beschwerden verursachen und stehen im Verdacht, mit dem Auftreten von Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) im Zusammenhang zu stehen.

Insulintherapie

Insulin kann als einziges der aufgeführten Medikamente nicht als Tablette eingenommen werden. Chemisch gesehen handelt es sich bei Insulin um ein Eiweiß, das bei oraler Einnahme im Magen durch die Magensäure zersetzt und unwirksam werden würde. Aus diesem Grund muss Insulin mittels Insulin-Pens ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Diese Therapie können Sie, nach gründlicher Schulung, auch alleine durchführen.

Der Vorteil einer Insulintherapie ist, dass sie (richtig dosiert) zu weniger Nebenwirkungen führt und einen maximal flexiblen Tagesablauf ermöglicht. Doch nicht jede Insulintherapie ist gleich. Es gibt verschiedene Schemata, nach denen gespritzt werden kann. Allen Schemata gemeinsam ist, dass sie sich aus einer Kombination von zwei Insulinarten zusammensetzen: aus einem langwirksamen Insulin (beispielsweise Levemir®, Lantus®), das den Grundbedarf über den gesamten Tag abdeckt, und aus einem kurzwirksamen Insulin (beispielsweise Humalog®, NovoRapid®, Apidra®), das nur zu den Mahlzeiten verabreicht wird und die Blutzuckerspitzen abpuffert.

In der Regel entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, welches der unten aufgeführten Therapieschemata am besten zu Ihnen passt

Konventionelle Insulintherapie

Die konventionelle Insulintherapie wird heute nicht mehr häufig eingesetzt. Bei diesem Therapieschema werden beide Insulinarten gemeinsam zu festen Tageszeiten und in einem festen Mischverhältnis verabreicht.

Ein klarer Vorteil dieser Methode ist die relativ einfache Anwendung, die in einer Schulung schnell selbst erlernt werden kann. Von Nachteil ist, dass die geplanten Insulingaben einen sehr starren Tagesablauf voraussetzen: Portionsgröße sowie der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme müssen immer gleichbleibend sein. Im Grunde wird gegessen, was vorher an Insulin verabreicht wurde und nicht umgekehrt, wie es der Körper natürlicherweise machen würde. Benötigt der Körper einmal mehr oder weniger Insulin als gespritzt wurde, kann es zu Über- oder Unterzuckerungen kommen, denen nur schwer entgegenzusteuern ist.

Für Menschen, die einen flexiblen Tagesablauf leben, viel unterwegs sind und nicht jede Mahlzeit zuhause einnehmen wollen oder können, ist die konventionelle Insulintherapie eher ungeeignet. Wesentlich besser ist dann die intensivierte konventionelle Insulintherapie.

Intensivierte konventionelle Insulintherapie

Bei diesem Therapieschema wird die Insulindosis immer direkt an den aktuellen Blutzuckerspiegel angepasst. Die intensivierte konventionelle Insulintherapie, die nach dem sogenannten Basis-Bolus-Prinzip erfolgt, ermöglicht die größtmögliche Freiheit, muss durch regelmäßige Blutzuckermessungen aber gut überwacht werden.

Das Schema sieht die Verabreichung der beiden oben genannten Insulinformen (lang- und Kurzzeitinsulin) zu unterschiedlichen Tageszeiten und nach individueller Dosierung vor: Zum einen wird einmal täglich, in der Regel abends gegen 22 Uhr, ein Langzeitinsulin gespritzt (Basis), das den basalen Insulinbedarf über 24 Stunden abdeckt.

Zu jeder Mahlzeit wird weiterhin ein schnell- und kurzwirksames Insulin (Bolus) verabreicht, das Blutzuckerspitzen nach dem Essen abfängt.

Essen, wann Sie wollen

Der Vorteil dieser Methode ist, dass Sie die Bolus-Injektionen des schnell- und kurzwirksamen Insulins jeweils direkt mit der Größe und dem Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abstimmen können und nicht zu festen Tageszeiten essen oder auf Essen verzichten müssen. Um ein Gefühl für den eigenen Blutzucker zu bekommen, müssen bei dieser Methode, besonders zu Beginn, häufige Blutzuckermessungen durchgeführt werden: Wichtig sind die Wertebestimmungen vor allem vor jeder Bolusgabe sowie anderthalb bis zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Auf Basis dieser Werte lässt sich dann errechnen, wie viel Insulin gespritzt werden muss und es lässt sich kontrollieren, ob die verwendete Dosis des Medikamentes angemessen war.

Der Umgang mit dem Basis-Bolus-Prinzip erfordert viel praktisches Geschick, Wissen und vor allem Erfahrung. Zu Anfang ist diese Form der Insulintherapie die weitaus aufwändigere, mit der Zeit ermöglicht sie jedoch sehr viel Freiheit. Der Blutzucker kann immer dann angepasst werden, wenn sich die Situation ändert, wie es beispielsweise auch bei Sport, Nachtschichten, Fernreisen oder akuten Krankheiten der Fall ist. Die Lebensqualität steigt und die Blutzuckerwerte weisen meist deutlich bessere Langzeitwerte auf.

Insulinpumpentherapie

Während die Verabreichung von Insulin mittels Insulin-Pen immer in Portionen erfolgt und demzufolge auch größere Blutzuckerschwankungen erzeugt, kann eine ständige Insulinzufuhr nur mithilfe einer Insulinpumpe erreicht werden. Die Insulinpumpe ist eine externe Pumpe, die etwa die Größe einer Zigarettenschachtel besitzt und am Körper getragen wird. Über eine kleine Kanüle, die unter der Haut liegt, wird Insulin kontinuierlich ins Unterhautfettgewebe abgegeben. So kann eine Basisversorgung mit dem Medikament erreicht werden. Zu den Mahlzeiten muss jeweils auf Knopfdruck ein Bolus des kurz- und schnellwirksamen Insulins abgegeben werden, um das Auftreten von Blutzuckerspitzen zu verhindern.

Die Verwendung einer Insulinpumpe hat den Vorteil, dass Sie sich das mehrfach tägliche Spritzen sparen können. Allerdings muss bei dieser Art der Insulinverabreichung der Blutzucker noch häufiger gemessen werden als bei der intensivierten konventionellen Insulintherapie. Außerdem ist der Umgang mit der Insulinpumpe nicht ganz trivial und erfordert eine sehr gründliche Schulung und technisches Geschick.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Kostenübernahme dieser Therapieform nicht regelhaft und nicht durch alle Krankenkassen erfolgt. Nur bei Kindern, Schwangeren und bei unzureichender Stoffwechselkontrolle eines Typ-1-Diabetes wird das Gerät in der Regel immer erstattet. Beim Typ-2-Diabetes ist hingegen eine Einzelfallprüfung durch die Kassen notwendig.

Mögliche Folgen des Diabetes Typ 2

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist besonders aufgrund seiner Folgeerkrankungen an zahlreichen Organen gefährlich: Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte verursachen Schäden vor allem an kleinen und großen Gefäßen sowie am Nervensystem. Da die Blutzuckerspiegel beim Typ-2-Diabetes in der Regel über einen langen Zeitraum langsam ansteigen, passt sich der Körper an und die Krankheit bleibt unbemerkt. Was fatale Folgen haben kann.

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

Diabetes ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Arteriosklerose. Die Gefäßwandverkalkung ist eine Erscheinung des Alters, von der irgendwann beinahe jeder betroffen ist. Beim Diabetes entstehen arteriosklerotische Wandveränderungen an den Gefäßen aber deutlich häufiger und zudem wesentlich früher.

Sind die Gefäße des Herzens betroffen, entwickelt sich eine koronare Herzkrankheit, die sich durch ein Engegefühl sowie durch Schmerzen in der Brust äußern kann und nicht selten der Vorbote eines Herzinfarktes ist. Aufgrund der geschädigten Nerven können diese Symptome aber auch vollständig fehlen, sodass ein Herzinfarkt vollkommen ohne Beschwerden ablaufen kann (stummer Infarkt) und den Herzmuskel folglich stark schädigt. Sollten Sie an einem Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sein, sind EKG-Kontrollen aus diesem Grunde unerlässlich und in regelmäßigen Abständen durchzuführen.

Analog zu den Gefäßen des Herzens können auch die Gefäße des Gehirns bzw. die Hauptschlagadern von dem Verkalkungsprozess betroffen sein. In schweren Fällen ist ein Schlaganfall die Folge, der schwere Hirnschäden nach sich ziehen kann.

Um der Arteriosklerose vorzubeugen, ist es nicht nur wichtig, den Blutzucker gut einzustellen, sondern auch auf einen gut eingestellten Blutdruck zu achten und das Rauchen einzustellen.

Erkrankungen des Nervensystems

Wie oben bereits erwähnt, können auch Nervenzellen durch anhaltend hohe Blutzuckerwerte Schäden davontragen (diabetische Nephropathie). Die Nerven leiten Informationen dann nur noch unzureichend oder fehlerhaft weiter, wodurch beispielsweise Missempfindungen wie Taubheit, Kribbeln oder Brennen entstehen können. Auch der Verlust der Fähigkeit, Temperaturen oder Berührungen wahrnehmen zu können, sind typische Anzeichen für eine diabetische Nephropathie. Von diesem Prozess besonders betroffen sind die Füße. Aber auch an anderen Organen können Nervenschädigungen auftreten. An den inneren Organen sind dann zum Beispiel Verdauungs- und Blasenentleerungsstörungen sowie Impotenz die Folge.

Erkrankungen des Auges

Die Gefäße des Auges reagieren sehr sensibel auf erhöhte Blutzuckerwerte: Gefäßverschlüsse, Fetteinlagerungen und Blutungen sind mögliche Reaktionen im Bereich der Netzhaut auf einen nicht-eingestellten Diabetes. Sie können zu einer Unterversorgung an Sauerstoff und Nährstoffen führen. Die Netzhaut reagiert darauf mit der Bildung neuer Gefäße, welche jedoch brüchig sind, leicht einreißen und so im schlimmsten Falle zu einer Netzhautablösung führen können. Um Veränderungen der Netzhaut frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, den Augenhintergrund alle zwei Jahre untersuchen zu lassen. Bei erkennbaren Einblutungen oder Gefäßneubildungen besteht im Frühstadium die Möglichkeit einer Lasertherapie.

Erkrankungen der Niere

Ähnlich wie am Auge kann ein dauerhaft erhöhter Blutzucker die Nierengefäße schädigen. Die Niere hat die Aufgabe, das Blut des Körpers zu filtern, Schadstoffe über den Harn loszuwerden und Nährstoffe zu konservieren. Sind die Nierengefäße beschädigt, kann diese Funktion nicht mehr zu 100% ausgeübt werden, der Körper wird von Schadstoffen geflutet, während wertvolle Stoffe verloren gehen. Wird der Diabetes nicht rechtzeitig behandelt, können die Folgen für die Niere unumkehrbar sein und in einer chronischen Niereninsuffizienz münden.

Erkrankungen der Extremitäten: diabetischer Fuß

Langandauernd erhöhte Blutzuckerwerte können die Entstehung von chronischen Wunden begünstigen. Diese treten in den meisten Fällen an körperfernen Gliedmaßen und insbesondere an den Füßen auf. Das sogenannte diabetische Fußsyndrom entsteht dabei durch eine kleine Verletzung beispielsweise einen kleinen Hauteinriss, der sich entzündet und zu einer chronisch offenen Wunde wird.

Die Ursache für die schlechte Wundheilung ist die verminderte Durchblutung, durch welche Reparaturprozesse nur sehr langsam ablaufen können. Weiterhin entstehen die Wunden vielfach unbemerkt, da durch die Nervenschäden keine Schmerzen auftreten und besonders Wunden an den Füßen immer weiter belastet und nur unzureichend behandelt werden. Kann eine chronische Wunde auch durch einen Arzt nicht ausreichend behandelt werden, muss die betroffene Gliedmaße im schlimmsten Falle amputiert werden.

Folgen des Diabetes aktiv bekämpfen

Die Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Typ 2 sind alle schwer und gehen mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Und sie bedrohen das Leben. Doch sie lassen sich verhindern: Durch eine konsequente und strenge Einstellung des Blutzuckers.

Quellen:

  • Helmut Schatz, Andreas F.H. Pfeiffer: Diabetologie kompakt: Grundlagen und Praxis, Springer Verlag, 2014.
  • Evidenz-basierte Ernährungsempfehlungen zur Behandlung und Prävention des Diabetes mellitus, www.dge.de, zuletzt aufgerufen: 01.01.2017.
  • Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Martin Wehling: Pharmakologie und Toxikologie, Thieme Verlag, 2015.

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