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Morbus Crohn: Symptome, Diagnose, Therapie

Morbus Crohn ist eine entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt befallen kann. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die Entstehung der Krankheit, die wichtigsten Symptome und die verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung.

Der Morbus Crohn gehört zur Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, die oftmals bereits im jungen Erwachsenenalter auftreten und deren Ursache bisher nicht geklärt werden konnte. Die Erkrankung tritt vor allem in den Industrienationen auf und betrifft Männer und Frauen gleich häufig. Besonders junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 30 Jahren erkranken erstmalig an einem Morbus Crohn, der viele für das ganze weitere Leben begleitet.

Typisch: Bauchschmerzen und anhaltende Durchfälle

Die Entzündung kann im gesamten Magen-Darm-Trakt auftreten und je nach Lokalisation unterschiedliche Beschwerden verursachen. In den meisten Fällen ist jedoch der Übergang von Dünn- zu Dickdarm (terminales Ileum) betroffen, der sich im rechten Unterbauch befindet und dementsprechend besonders in dieser Region Schmerzen verursachen kann. Neben einer anhaltenden Schmerzsymptomatik kommt es in vielen Fällen weiterhin zu Durchfällen und Gewichtsverlust. Daneben können auch andere Organe wie beispielsweise die Augen, Gelenke oder die Haut vom Morbus Crohn betroffen sein.

Die Diagnosestellung gestaltet sich in vielen Fällen langwierig und schwierig, da es kein nachweisendes Standardverfahren gibt, das die Diagnose Morbus Crohn in jedem Falle sicher bestätigt. Vielmehr ergibt sich die Diagnose aus der Zusammenschau von Anamnese, körperlicher Untersuchung, Labor- und Stuhluntersuchung, einer umfassenden Bildgebung (beispielsweise Röntgen oder MRT) sowie Darmspiegelung und der Entnahme von Probebiopsien. Besonders die Abgrenzung zur Colitis ulcerosa, ebenfalls einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, fällt schwer und ist nicht immer eindeutig zu treffen.

Keine Heilung, aber gute Therapiemöglichkeiten

Zur Behandlung des Morbus Crohn gibt es verschiedene Optionen, wobei die medikamentöse Therapie die wohl wichtigste Säule darstellt. Im akuten Krankheitsschub werden vor allem Glucocorticoide (Kortison) verabreicht, die je nach Entzündungsaktivität entweder nur lokal oder systemisch gegeben werden. Gelangt die Krankheit in eine Ruhephase, werden Immunsuppressiva eingesetzt, um diese aufrechtzuerhalten und die Erkrankung nicht wieder ausbrechen zu lassen.

In sehr schweren Fällen kann auch ein operativer Eingriff nötig werden, um die Beschwerden zu lindern. Da der Morbus Crohn den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen kann, ist eine Heilung durch Entfernung des betroffenen Darmabschnittes jedoch nicht möglich. Vielmehr verfolgen medikamentöse und operative Therapieverfahren das Ziel, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und das Wiederauftreten von entzündlichen Schüben so lange wie möglich zu vermeiden. Dann können Lebensqualität und Lebenserwartung nach und nach wieder der Norm entsprechen.

Ursachen

Bisher konnte keine eindeutige Ursache gefunden werden, die für die Entstehung des Morbus Crohn verantwortlich ist. Seit längerem werden jedoch genetische Faktoren sowie Umwelteinflüsse diskutiert, die eine Verbindung zu der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung zu haben scheinen.

Die Rolle der Gene

Da der Morbus Crohn familiär gehäuft vorkommt, ist eine genetische Veranlagung für die Krankheitsentstehung anzunehmen. So haben Verwandte ersten Grades ein bis zu zehnfach erhöhtes Risiko, auch einen Morbus Crohn zu entwickeln. Dafür verantwortlich gemacht werden zahlreiche Gene, die bei Menschen mit einem Crohn fehlerhaft sein können. Das wohl bekannteste Gen ist das NOD2-Gen, das sich in Immunzellen der Darmschleimhaut findet und mitverantwortlich für die lokale Schleimhautabwehr ist. Fehlt den Zellen dieses Gen, kann es zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems kommen, das sich dann fälschlicherweise gegen die Darmschleimhaut selbst richtet.

Rauchen: wichtiger Risikofaktor!

Weiterhin konnte gezeigt werden, dass verschiedene Umweltfaktoren für die Krankheitsentstehung eine tragende Rolle spielen. Hierzu zählt unter anderem das Rauchen. Zudem ist die Krankheit in den Industrienationen häufiger vertreten. Ein plausibler Erklärungsansatz für dieses Phänomen ist bisher jedoch noch nicht gefunden worden.

Lange Zeit wurde weiterhin angenommen, dass bestimmte psychische Erkrankungen das Risiko für einen Morbus Crohn erhöhen könnten. Diese These gilt aber mittlerweile als widerlegt. Vielmehr weiß man heute, dass umgekehrt ein Morbus Crohn von hoher Krankheitsaktivität für die Ausbildung von Depressionen verantwortlich sein kann.

Symptome

Der Morbus Crohn ist eine Erkrankung mit schubförmigem Verlauf. Zwischen den Schüben kann sich die Symptomatik gänzlich zurückbilden. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit, einen zweiten Schub zu erleiden, bei etwa 30% innerhalb des ersten Jahres nach einem ersten Schub. Es gibt auch Formen, bei denen die Beschwerden durchgehend bestehen. Dann ist von einer chronisch-aktiven Verlaufsform die Rede.

Der Morbus Crohn ist eine sehr heterogen verlaufende Erkrankung, die sich sowohl durch darmbezogene (intestinale) als auch durch Beschwerden, die außerhalb des Darms lokalisiert sind (extraintestinale Symptome) präsentieren kann.

1. Intestinale Symptome

Hauptsymptome des Morbus Crohn sind unblutige, aber anhaltende Durchfälle über Wochen bis Monate. Diese können hin und wieder auch in eine Verstopfungssituation umschlagen oder zwischen Durchfall und Verstopfung wechseln. Auch Fieber oder subfebrile Temperaturen können die intestinale Symptomatik begleiten. Stuhlgang bzw. Stuhldrang sind vielfach sehr schmerzhaft bis krampfartig, wobei der Prozess der Darmentleerung nicht immer Besserung beschert.

Da die Erkrankung in den allermeisten Fällen am Übergang von Dünn- zu Dickdarm (terminales Ileum zu Kolon) lokalisiert ist und sich dieser im rechten Unterbauch nahe dem Blinddarm befindet, können die Beschwerden leicht mit einer Blinddarmentzündung verwechselt werden.

Weitere Anzeichen, die mit der Durchfallsymptomatik einhergehen können, sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit

In bzw. um den Analbereich herum können Fisteln oder Abszesse entstehen, die oftmals das erste Symptom des Morbus Crohn darstellen. Bei Fisteln handelt es sich um kleine Schleimhautgänge, die beispielsweise zwei Darmabschnitte miteinander verbinden oder eine Verbindung zur Hautoberfläche haben. Fisteln bergen ein hohes Risiko, durch Bakterien besiedelt zu werden und sich stark zu entzünden. Eine eitrige Entzündung eines solchen Fistelganges wird auch Abszess genannt, ist sehr schmerzhaft und kann mit Fieber einhergehen. Fisteln und Abszesse lassen sich in der Regel nur operativ beseitigen und sollten ohne Aufschub behandelt werden.

2. Extraintestinale Symptomatik

In bis zu 20-75% der Fälle zeigen sich zusätzlich zu den intestinalen Beschwerden Symptome an ganz anderen Körperregionen. Die Symptome müssen nicht alle auftreten und können im Verlauf der Erkrankung auch wechselnd in Erscheinung treten. Im Folgenden sind die extraintestinalen Symptome nach dem Ort ihres Auftretens aufgeführt:

  • Am Auge kann es zu nicht-eitrigen Entzündungen von Bindehaut, Iris oder Sklera (Lederhaut) kommen (Episkleritis, Uveitis). Typische Symptome sind gerötete, brennende und tränende Augen sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und Schmerzen.
  • An den Gelenken äußert sich der Morbus Crohn oftmals in Form von Schmerzen, Entzündungen und einer Bewegungseinschränkung. Die Gelenke können sich überwärmt anfühlen, die Haut gerötet erscheinen. Hin und wieder kommt es auch zum klinischen Bild eines Morbus Bechterew, der mit einer Versteifung und morgendlichem Schmerz vor allem in der unteren Wirbelsäule einhergeht.
  • Veränderungen an der Leber bzw. den kleinen Gallengängen können den Galleabfluss behindern und zu erhöhten Werten an Bilirubin im Blut führen. Diese Erscheinung wird als Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) bezeichnet und geht mit Juckreiz und Gelbfärbung der Haut, Müdigkeit und Abgeschlagenheit einher.
  • Hautveränderungen, die beim Morbus Crohn auftreten, kommen vor allem an den Streckseiten der unteren Extremität vor, sind schmerzhaft und oftmals gut als Erhabenheit tast- bzw. als Ansammlung von Papeln und Pusteln sichtbar. Beispiele sind Erythema nodosum und Pyoderma gangraenosum.
  • Im Mundraum sind bläschenförmige Erscheinungen (Aphten) sowie eine großflächige Entzündung der Schleimhaut typisch, die mit starken Schmerzen verbunden ist. Auch eine diffuse Schwellung der Lippe kann Ausdruck der Erkrankung sein.

Diagnose

Beim Morbus Crohn gestaltet sich die Diagnosestellung oft sehr schwierig, da die Symptome besonders zu Beginn flüchtig und unspezifisch sein können. Außerdem gelingt eine Abgrenzung zu anderen chronischen Darmerkrankungen, wie beispielsweise zur Colitis ulcerosa, nicht immer sicher, da es zwischen beiden Krankheiten große Übereinstimmungen gibt.

Aus diesem Grunde muss breitgefächert untersucht werden. Der behandelnde Arzt, der am besten Gastroenterologe sein sollte, beginnt seine Diagnostik in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), in dem er alle aufgetretenen Beschwerden sowie Ihr Stuhlverhalten genau abfragt. Im Anschluss werden eine körperliche Untersuchung, eine Untersuchung des Blutes sowie verschiedene apparative Diagnostikmöglichkeiten eingesetzt, um die Ursache für Ihre Beschwerden einordnen zu können.

Die Untersuchungen können ambulant oder stationär durchgeführt werden, wobei sich bei einer Erstdiagnose zur Therapieplanung immer ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus empfiehlt.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung wird Ihr Arzt vor allem ein Augenmerk auf das Abtasten des Darms legen. Nicht selten findet sich eine walzenförmige Resistenz im rechten Unterbauch, die unter geröteter, überwärmter und schmerzhafter Haut liegt. Auch Tests auf eine Blinddarmentzündung können aufgrund der anatomischen Nähe der beiden Darmsegmente positiv ausfallen, ohne dass eine Blinddarmentzündung besteht.

Weiterhin sollte die Region um den After nach Fisteln, Stenosen oder Abszessen abgesucht werden, da diese einen ersten Hinweis auf das Vorliegen eines Morbus Crohn geben können.

Untersuchung des Blutes

Eine Blutentnahme wird oftmals bereits beim ersten Arzt-Patienten-Kontakt durchgeführt. Beim Morbus Crohn können im Blut verschiedene Veränderungen nachgewiesen werden, die für sich jeweils relativ unspezifisch sind, in Zusammenschau mit den Symptomen die Diagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung aber erhärten können.

Typische Zeichen, die für einen Entzündungsprozess im Körper sprechen, sind eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP), der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) sowie der Leukozyten (Leukozytose) im Blut. Beim Morbus Crohn sind während eines akuten Krankheitsschubes alle drei Parameter erhöht.

Aufgrund der anhaltenden Durchfälle kann es zu Mängeln an bestimmten Nährstoffen kommen. Daher wird das Blut immer auch auf Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin D getestet.

Untersuchung des Stuhls

Die Abgabe einer Stuhlprobe ist beim Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum einen dient sie dem Ausschluss eines viralen oder bakteriellen Magen-Darm-Infektes; zum anderen können wichtige Entzündungsparameter im Stuhl bestimmt werden, die bei der Abgrenzung von chronisch-entzündlichen zu nicht-entzündlichen Ursachen anhaltender Durchfälle helfen. Die beiden wichtigsten Entzündungsparameter aus dem Stuhl sind Laktoferrin und Calprotectin, die beim Morbus Crohn regelhaft erhöht sind.

Apparative Diagnostik

Zu den Untersuchungen der apparativen Diagnostik zählen unter anderem die Ultraschalluntersuchung, die Röntgenuntersuchung, die Magnetresonanztomographie (MRT) sowie die Darmspiegelung (Endoskopie). Welche Untersuchungen eingesetzt werden, hängt von Ihren Beschwerden und der Einschätzung des untersuchenden Arztes ab.

Sonographie

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist eine schnell durchführbare und gut verfügbare Methode, die meist zur ersten Orientierung eingesetzt wird. Im aktiven Stadium des Morbus Crohn kann mit Hilfe der Sonographie eine verdickte und entzündlich geschwollene Darmwand dargestellt werden. Weiterhin lassen sich Abszesse oder Fisteln nachweisen.

Röntgenuntersuchung

Insbesondere wenn Fisteln oder Verengungen des Darmrohres (Stenosen) in der Ultraschalluntersuchung gesehen werden konnten, wird im Anschluss ein Röntgen nach Sellink durchgeführt. Dabei wird zunächst über eine Sonde, die über die Nase bis in den Magen vorgeschoben wird, ein Kontrastmittel in den Dünndarm eingebracht. Anschließend werden mehrere Röntgenbilder im zeitlichen Verlauf angefertigt, sodass alle Darmabschnitte beurteilt werden können, die nach und nach vom Kontrastmittel erreicht werden.

Vorteil dieser Methode ist, dass sie schnell verfügbar, kostengünstig und leicht durchführbar ist. Nachteilig sind die Strahlenbelastung des Röntgenapparates und die Eindimensionalität der Aufnahmen, die die Aussagekraft dieser Untersuchungsmethode einschränkt.

MRT

Diese Nachteile finden sich bei der Magnetresonanztomographie (MRT) nicht. Mittels MRT lässt sich das Verteilungsmuster des Morbus Crohn in allen Raumebenen gut darstellen, ohne schädliche Strahlung zu erzeugen. Ähnlich der Röntgenuntersuchung muss vor Durchführung des MRT etwa ein Liter wässrige Kontrastmittellösung getrunken werden, deren Magen-Darm-Passage anschließend vollständig beurteilt werden kann.

Typische Befunde, die für einen Morbus Crohn sprechen, sind entzündlich verdickte Darmschlingen und vergrößerte Lymphknoten. Weiterhin können Stenosen, Fisteln oder Abszesse von normalem Darmgewebe abgegrenzt werden.

Endoskopie

Besteht der Verdacht, dass bei Ihnen ein Morbus Crohn vorliegt, wird im letzten Schritt immer auch eine Darmspiegelung (Endoskopie) notwendig sein. Um den Darm zu untersuchen, wird Ihr behandelnder Arzt Ihnen dabei über den After einen mit Lichtquelle und Kamera besetzten Schlauch in den Dickdarm einführen und anschließend bis zum Dünndarm vorschieben, um sich die Darmwand ganz genau ansehen zu können. Dabei zeigen sich für die Erkrankung charakteristische Veränderungen.

Weiterhin werden in derselben Untersuchung Gewebeproben (Biopsien) aus unterschiedlichen Regionen des Dünn-, Dick- und Enddarms gewonnen, um die Schleimhaut im Anschluss auch unter dem Mikroskop beurteilen zu können. Die Biopsien sind besonders wichtig, um einen Morbus Crohn gegen andere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie etwa die Colitis ulcerosa, abgrenzen zu können, die sich endoskopisch, in MRT und Röntgen dem Morbus Crohn sehr ähnlich präsentieren kann.

Differentialdiagnose

Die wichtigste Differentialdiagnose zum Morbus Crohn ist die Colitis ulcerosa. Da sich beide Erkrankungen mit sehr ähnlichen Symptomen bemerkbar machen können, ist eine Unterscheidung nicht immer ganz trivial. Dennoch gibt es in der Symptomatik sowie bei der Diagnosestellung feine Unterschiede, die berücksichtigt werden sollten, um später auch die richtige Therapie einleiten zu können:

Der Morbus Crohn präsentiert sich besonders zu Beginn meist nur mit einer gering erhöhten Stuhlfrequenz oder sogar mit Verstopfung. Der Stuhl ist regelhaft nicht blutig. Für die Colitis ulcerosa hingegen spricht eine stark erhöhte Stuhlfrequenz mit blutig-schleimigen Stuhl von bis zu über zehnmal am Tag.

Während bei der Colitis das Körpergewicht oft normal ist, kommt es beim Morbus Crohn vielfach zu einem reduzierten Ernährungszustand, der vor allem durch eine unzureichende Nahrungszufuhr aufgrund der anhaltenden Bauchschmerzen erklärt werden muss.

Schmerzen treten beim Morbus Crohn dauerhaft und häufig im rechten Unterbauch lokalisiert auf. Bei der Colitis finden sie sich eher im linken Unterbauch und auch nicht durchgehend, sondern vor allem vor und während des Stuhlganges.

Fisteln, die beim Morbus Crohn sehr häufig auftreten und oftmals als erstes Krankheitszeichen bemerkt werden, sind bei der Colitis ulcerosa sehr selten.
Auch im Ausbreitungsmuster unterscheiden sich die beiden Erkrankungen voneinander: Während der Morbus Crohn den ganzen Magen-Darm-Trakt befallen und an mehreren Orten gleichzeitig auftreten kann, beginnt die Colitis in der Regel im Enddarm und breitet sich von dort dann Richtung Dick- und Dünndarm aus.

Behandlung

Der Morbus Crohn lässt sich nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht heilen. Die Krankheitsaktivität kann durch verschiedene Therapiemethoden aber gemindert und die Lebensqualität so deutlich verbessert werden. Die wichtigsten Säulen der Crohn-Therapie sind:

  • Allgemeinmaßnahmen
  • medikamentöse Therapieoptionen
  • chirurgische Behandlungsmaßnahmen

1. Allgemeinmaßnahmen

Da in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte, dass Nikotin einen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf des Morbus Crohn hat, sollten Sie das Rauchen schnellstmöglich einstellen und eine absolute Tabakkarenz streng einhalten. Wenn Sie schon seit vielen Jahren rauchen und Ihnen der Gedanke schwer fällt, damit aufzuhören, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Es gibt heute viele Programme, die das Aufhören erleichtern können. Seien Sie sich auch stets bewusst, dass strenge Nikotinkarenz das wichtigste ist, was Sie für sich selbst tun können, um Ihrer Krankheit entgegenzuwirken.

Während eines akuten Krankheitsschubes kann es wichtig sein, den Dünndarm zu entlasten. Dazu wird Ihnen im Krankenhaus Flüssigkeit und Nahrung über die Vene gegeben. Der Darm hat dann die Chance, zur Ruhe zu kommen und sich ausschließlich um den entzündlichen Prozess bzw. dessen Abheilung und nicht auch auf die Nährstoffverwertung zu konzentrieren.

2. Medikamentöse Therapie

Die Behandlung mit Medikamenten richtet sich danach, ob sich die Krankheit in einem akuten Stadium befindet und wie hoch die jeweilige Entzündungsaktivität ist. Die wohl wichtigste Wirkstoffklasse, die nahezu immer Anwendung findet, sind die Glucocorticoide (Kortison), die in unterschiedlichen Darreichungsformen verabreicht werden.

Akuter Schub

In den meisten Fällen zeigt sich der Morbus Crohn am Übergang von Dünn- zu Dickdarm. Bei leichter Entzündungsaktivität kommen nur lokal wirksame Glucocorticoide wie das Budesonid (Entocort®, Budenofalk®) zum Einsatz. Budesonid wird oral eingenommen, erreicht nach der Magenpassage den Dünndarm und entfaltet erst am Übergang von Dünn- zu Dickdarm seine volle Wirkung. Diese ist vor allem entzündungshemmend und dämmt das körpereigene Immunsystem ein. Dadurch kann sich die Darmwand langsam erholen und nach und nach abheilen. Da Budesonid nach Aufnahme aus dem Darm direkt zur Leber gelangt und dort zu etwa 90% abgebaut wird, erreicht nur eine sehr kleine Dosis die Blutbahn. Dementsprechend treten kaum Nebenwirkungen auf, wie sie bei anderen gängigen Cortisontherapien zu erwarten sind.

Bei mäßiger bis hoher Entzündungsaktivität, wenn Budesonid keine Wirkung gezeigt hat oder der Befall des Magen-Darm-Traktes sehr ausgedehnt ist, werden systemische Kortisonpräparate eingesetzt, die über die Blutbahn wirken. Mittel der ersten Wahl ist dabei das Prednisolon, das in Tablettenform oder seltener auch über die Vene verabreicht wird. Im Darm können so höhere Kortisondosen erreicht und die Entzündungsaktivität noch besser eingedämmt werden. Nachteil dieser Therapie ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass nach einer gewissen Zeit der Anwendung Nebenwirkungen entstehen. Die häufigsten sind dabei:

  • gesteigerte Infektanfälligkeit
  • gestörte Wundheilung
  • Magengeschwüre
  • Ausdünnung der Haut
  • Muskelschwäche
  • Thrombosen und Gefäßverkalkungen
  • Depressionen

Aus diesem Grund sollten Präparate wie Prednisolon in höherer Dosierung nicht längerfristig verabreicht werden. Bei der Therapie des Morbus Crohn können Immunsuppressiva, also Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, gemeinsam mit Glucocorticoiden verabreicht werden, um die Dosis letzterer zu reduzieren. Die wichtigsten Immunsuppressiva sind die TNF-alpha-Blocker wie Infliximab, Adalimumab (Remicade®, Humira®, Simponi®, Inflectra®) sowie Azathioprin (Azafalk®, Azaimmun®, Azamedac®, Imurek®).

Remissionserhaltung

Nach einem akuten Schub bilden sich die Symptome des Morbus Crohn in vielen Fällen nahezu vollständig zurück und können über Monate oder gar Jahre verschwunden bleiben. Die Krankheit befindet sich dann in der Phase der Remission. In dieser Zeit ist es wichtig, die Therapie fortzuführen und sich weiterhin an Medikamentenpläne und Tabakkarenz zu halten, um einen neuerlichen Schub möglichst zu verhindern.

In der Regel werden für die Remissionserhaltung dieselben Immunsuppressiva eingesetzt, die auch im akuten Schub zur Dosisreduktion der Glucocorticoide verwendet werden können. Mittel der ersten Wahl sind demzufolge Azathioprin sowie die TNF-alpha-Blocker Infliximab und Adalimumab. Diese müssen über Jahre eingenommen werden. Erst nach längerer beschwerdefreier Zeit wird individuell abgewogen, ob und wann eine Dosisreduktion erfolgen kann.

3. Chirurgische Behandlungsmaßnahmen

In erster Linie erfolgt die Therapie des Morbus Crohn medikamentös. Operative Eingriffe stellen immer auch ein Risiko dar und sollten nur zurückhaltend eingesetzt werden, da eine Heilung der Erkrankung selbst durch größere Operationen nicht möglich ist. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, die sich nur operativ beheben lassen. Dazu zählen vor allem die Komplikationen des Morbus Crohn wie beispielsweise Fisteln, Darmstenosen oder Abszesse. Diese können durch Medikamente nicht behandelt werden und bedürfen in den allermeisten Fällen eines operativen Eingriffs.

4. Ernährung

Wenn Sie unter einem Morbus Crohn leiden, haben Sie sich sicherlich schon häufiger die Frage gestellt, ob die Ernährung den Krankheitsverlauf positiv oder negativ beeinträchtigen kann. Da es jedoch nicht die eine Patentlösung zu geben scheint, wird heute empfohlen, das zu essen, womit Sie sich gut fühlen, was Sie subjektiv gesehen am besten vertragen und Ihnen gut schmeckt.

Weiterhin sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass Sie während eines Krankheitsschubes wichtige Nährstoffe verlieren oder gar nicht erst zuführen. Vor allem Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch der Vitaminhaushalt können betroffen sein. Lassen Sie sich daher gut von Ihrem Arzt beraten, ob Sie beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder bestimmte Nährstoffe häufiger zuführen sollten als andere.

Komplikationen

Im Verlauf der Erkrankung können durch den chronischen Entzündungsprozess an der Darmwand verschiedene Komplikationen mit teils weitreichenden Folgen entstehen. Vielfach kommt es zu Fisteln und Abszessen, die sich in den meisten Fällen durch minimalinvasive Verfahren unkompliziert entfernen lassen. Stenosen, also Engstellen im Darm, können zu einem plötzlichen Darmverschluss führen, gehen mit starken Schmerzen einher und stellen immer einen Notfall dar. Das gleiche gilt für einen Durchbruch des Darms (Darmperforation), die zu einer Entzündung des ganzen Bauchraumes führen kann. Diesen Komplikationen kann nur vorgebeugt werden, indem die Entzündungsaktivität durch die richtige medikamentöse Therapie so weit wie möglich eingedämmt wird.

Eine weitere Komplikation, deren Auftreten nicht nur mit der Entzündungsaktivität, sondern auch mit der Dauer der Erkrankung zusammenhängt, ist das erhöhte Risiko für Darmkrebs. Insbesondere Tumore an Dick- und Enddarm treten in Rahmen des Morbus Crohn häufiger auf als in der Normalbevölkerung. Aber auch im Dünndarm kommen bösartige Tumore vor. Um das Risiko einer Tumorerkrankung zu minimieren bzw. einen beginnenden Darmkrebs rechtzeitig zu erkennen, sollten Sie regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen, wie etwa Darmspiegelungen, teilnehmen.

Prognose

Der Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, für die es derzeit noch keine Möglichkeit der Heilung gibt. Dennoch kann bei optimaler Behandlung und regelmäßiger Vorsorge von einer normalen Lebenserwartung ausgegangen und ein weitgehend beschwerdefreies Leben geführt werden. Krankheitsschübe und Komplikationen sind vor allem ohne Behandlung oder unregelmäßige Einnahme der Medikamente häufig. Achten Sie also auf sich und fragen Sie bei Unsicherheiten und Ängsten Ihren behandelnden Arzt lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

10 Tipps für ein gutes Leben mit Morbus Crohn

  • 1. Halten Sie sich an Ihren Behandlungsplan! Bei chronischen Krankheiten ist ein langfristiges und vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis besonders wichtig. Wenn Sie sich bei Ihrem behandelnden Spezialisten in guten Händen fühlen, sollten Sie auch die Medikationseinnahme gewissenhaft befolgen. Fragen klären, diskutieren und Alternativen abwägen ist vorab natürlich richtig und auch wünschenswert. Wenn der Medikationsplan jedoch steht, sollte man in dem Punkt nicht eigenmächtig „rumexperimentieren“. Manche Crohn-Betroffene lassen die Arzneimitteleinnahme schleifen, sobald sie sich wieder eine längere Zeit wohl und gesund fühlen. Aber gerade das führt häufig zu neuen Schüben oder Komplikationen. Änderungen bei den Medikamenten – selbstverständlich auch und besonders bei vermeintlichen Nebenwirkungen – also bitte immer mit dem Facharzt besprechen.
  • 2. Nehmen Sie auch leichte Symptome ernst. Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht bei diesem Ratschlag nicht darum, sich noch mehr Sorgen und Gedanken um seine Erkrankung zu machen, als dieses womöglich eh schon der Fall ist. Gerade Menschen mit Morbus Crohn müssen sich ja schon zwangsläufig mehr mit körperlichen Symptomen befassen als ein gesunder Durchschnittsbürger –  da ist es verständlich, wenn man vermeintlich leichtere Beschwerden oder dezente Veränderungen einfach mal ignoriert oder herunterspielt. Diese Haltung kann für den Alltag mit Crohn auch nützlich und sogar empfehlenswert sein – bei Ihren Arztterminen sollten Sie allerdings genau solche „Kleinigkeiten“ unbedingt erwähnen. Manchmal kann die frühzeitige Behandlung eines leichten Befundes schwere Komplikationen in der Zukunft vermeiden. Oder aber Sie bekommen von Ihrem Facharzt Hilfen zur Linderung dieser Symptome und müssen nicht unnötig leiden. Aber auch eine komplette Entwarnung seitens Ihres Arztes kann nützlich sein, diffuse Krankheitssymptome besser einzuordnen und überflüssige Befürchtungen aus dem Hinterkopf zu vertreiben.
  • 3. Darmkrebsvorsorge gibt Sicherheit. Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn haben ein leicht erhöhtes Risiko in späteren Jahren Darmkrebs zu entwickeln – zumindest, wenn auch der Dickdarm (das Kolon) betroffen ist. Nun hat gerade diese Karzinomart eine ausgesprochen gute Heilungs-Chance, wenn die Tumore und vor allem auch mögliche Vorstufen nur rechtzeitig entdeckt werden – je früher desto besser. Viele Experten empfehlen deshalb heutzutage, dass Crohn-Betroffene sicherheitshalber alle 1-2 Jahre eine Darmspiegelung durchführen lassen.
  • 4. Lassen Sie das Rauchen! Laut verschiedener Untersuchungen soll Zigarettenkonsum  eine latente Crohn-Erkrankung wahrscheinlich triggern können, jedenfalls sind Raucher deutlich häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Nichtraucher. Aber auch bei bereits bestehender Erkrankung ist ein Nikotinverzicht sehr zu empfehlen. So nimmt das Schubrisiko deutlich ab, die Notwendigkeit einer OP ist seltener gegeben und auch die Rezidivrate ist bei nichtrauchenden Crohn-Patienten kleiner als bei rauchenden. Neben den allgemeinen Gesundheitsrisiken der Zigarette lohnt sich ein Entzug für Crohn-Betroffene also in mehrfacher Hinsicht.
  • 5. Nehmen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen auf! Auch und gerade weil einige Symptome des Morbus Crohn mit Gefühlen von Scham oder Peinlichkeit verbunden sein können –  isolieren Sie sich nicht! Crohn ist besonders unter jungen Erwachsenen gar nicht selten und es kann sehr hilfreich sein, zu erfahren, wie andere mit den Herausforderungen der Krankheit umgehen. Im Zeitalter der sozialen Medien braucht man dazu noch nicht mal das Haus zu verlassen und kann beim Austausch auf entsprechenden Foren völlig anonym bleiben. Doch sollte man auch den persönlichen Kontakt mit anderen Crohn-Erkrankten nicht unterschätzen. Ob Selbsthilfegruppe oder eine in Online-Netzwerken geknüpfte Freund- oder Bekanntschaft – es kann sehr entlastend sein, wenn man sich immer wieder mal austauschen kann und sich dem anderen nicht erklären muss.
  • 6. Wissen ist Macht... und Rückgewinn von Kontrolle. Chronische Erkrankungen können mit Gefühlen von Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein und Kontrollverlust einhergehen. Akzeptieren Sie gelegentliche Wut oder Traurigkeit, aber versuchen Sie auch, einer Resignation aktiv entgegenzuwirken. Informieren Sie sich beispielsweise umfassend über Ihre Krankheit. Wer weiß, welche Lebensmittel ihm guttun, welche Arzneistoffe tabu sind, was bei Schüben zu tun ist oder welche Methoden Linderung bei diversen Symptomen bieten, kann seinen Alltag deutlich entspannter angehen. 
    Und: Hadern Sie nicht mit Ihrem Los! Es ist so, wie es gerade ist. Erst wenn Sie Ihre Krankheit wirklich für sich akzeptieren, werden Sie im Leben die nächsten Schritte machen können.
  • 7. Reduzieren Sie den Stress! Auch wenn latenter oder akuter Stress den Morbus Crohn nicht primär auslöst, kann er doch Symptome verschlechtern und das Schubrisiko erhöhen. Die Ursache liegt darin, dass sich starke Anspannung unmittelbar auf den Verdauungstrakt auswirkt: Passagezeiten werden verlangsamt oder beschleunigt, Säurespiegel steigen an etc. Bei anhaltender Belastung kann es durch Anpassungsprozesse sogar zu Gewebeveränderungen kommen.
    Grund genug, das Leben – wo eben möglich – etwas zu entschleunigen und bewusste Ent-Spannung einzuplanen. Sei es durch Sport, Autogenes Training, Yoga oder Veränderungen der beruflichen und privaten Anforderungen. Durchleuchten Sie Ihren Alltag auf Stressherde und verordnen Sie sich regelmäßige Auszeiten!
  • 8. Erstellen Sie sich Ihren persönlichen Speiseplan. Die Essgewohnheiten spielen bei Morbus Crohn eine wichtige Rolle. Manche Lebensmittel können bei Betroffenen Schmerzen oder Durchfälle auslösen und sollten deshalb gemieden oder reduziert werden. Folglich werden Erkrankte mit einer Fülle an Ernährungs-Tipps konfrontiert: Weniger Ballaststoffe! Vorsicht mit Milchprodukten! Häufige, aber kleinere Mahlzeiten... etc. 
    Nehmen Sie diese Ratschläge als mögliche Wegweiser, aber versuchen Sie Stück für Stück Ihre eigenen Ernährungsoptionen herauszufinden. Möglicherweise haben Sie mit vielen Mahlzeiten gar keine Probleme oder aber es hilft schon eine kleine Umstellung (z.B. weniger Fettgehalt oder „gekocht, statt roh“).
    Eine Kladde oder Liste kann helfen, die diversen (positiven und negativen) Erfahrungen mit den verschiedenen Lebensmitteln zu bündeln und Ihnen letztlich ein Stück Sicherheit und Freiheit zurückzuschenken.
  • 9. Unterstützen Sie Ihre Knochen! Da die Aufnahme von Vitamin D und Calcium bei Morbus Crohn eingeschränkt sein kann, ist bei langjähriger Krankheitsdauer eine Reduktion der Knochendichte nicht auszuschließen. Insbesondere Frauen, Menschen mit Osteoporose in der Familiengeschichte sowie Patienten, die aufgrund der Erkrankung Cortison erhalten, sollten daher ihre Knochengesundheit im Blick behalten. Der Arzt kann durch Bluttests ermitteln, ob bei Ihnen eine entsprechende Nahrungsergänzung nötig ist. Im Risikofall kann auch eine Knochendichtemessung hilfreich sein. Als Vorbeugung ist übrigens auch Sport gut: Gerade Bewegungsarten, die sanft gegen die Schwerkraft arbeiten (Treppensteigen, Joggen, Trampolin...) sind hier zu empfehlen.
  • 10. Achten Sie auf eine ausreichende Nährstoffaufnahme! Defizite im Vitaminhaushalt können bei Menschen mit Morbus Crohn verschiedene Gründe haben: Appetitmangel, Resorptionsstörungen oder Unverträglichkeiten (und damit bewusstes Weglassen diverser Nahrungsmittel zur Vermeidung von unangenehmen Symptomen). Zur Gesunderhaltung ist es sehr wichtig, dass der Körper trotzdem mit allen essentiellen Spurenelementen versorgt wird. Zusammen mit Ihrem Arzt sollten Sie hier typischen Mangelzuständen entgegenwirken.

Noch ein Extra-Tipp: In den letzten Jahren mehren sich wissenschaftliche Studien, die sich mit den Effekten von Naturstoffen beschäftigen – mit teilweise beeindruckenden Ergebnissen. Mehrere dieser Heilpflanzen und Naturprodukte haben erstaunliche Effekte und scheinen auch beim Morbus Crohn helfen zu können. Mehr dazu hier.

Quellen:

  • G. Herold: Innere Medizin, Herold Verlag, 2015.
  • C. Dellas: Kurzlehrbuch Pharmakologie, Urban & Fischer, 2014.
  • M. Ledochowski: Klinische Ernährungsmedizin, Springer Verlag, 2010.
  • J. Hoffmann: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Thieme Verlag, 2009.

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